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„Super-Omegas“ aus Krillöl: Schutz für Herz und Zellen „Super-Omegas“ aus Krillöl: Schutz für Herz und Zellen Erschienen in: news-age, Heft 1/ 2014 (Seite 48-50)

„Super-Omegas“ aus Krillöl: Schutz für Herz und Zellen

Neue medizinische Studien zeigen: Eine spezielle, wasserlösliche Form von Omega-3-Fettsäuren schützt Herz und Zellmembranen, reduziert Entzündungen, hilft bei Gelenkschmerzen, senkt den Cholesterin-Spiegel und hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Von Ulrich Arndt

KrillErst vor kurzem entdeckte die Wissenschaft, welch gewaltige Unterschiede es zwischen den verschiedenen ungesättigten Omega-3-Fettsäuren gibt: So haben die wasserlöslichen Varianten auf unsere Gesundheit eine deutlich effektivere positive Wirkung als die fettlöslichen. Sie werden völlig anders vom Organismus aufgenommen und verarbeitet – eine Überraschung für Biologen und Mediziner. Allein in den letzten beiden Jahren wurden rund 25 neue wissenschaftliche Studien zu den wasserlöslichen Omega-3-Fettsäuren publiziert und weitere sind in Arbeit. Gewonnen werden diese „Super-Omegas“ nicht aus Fisch, wie die meisten bisherigen Nahrungsergänzungen für ungesättigte Omega-3-Fettsäuren. Vielmehr ist eine der wenigen natürlichen Quelle für die wasserlöslichen Super-Omegas der Krill, genauer die Unterart „Euphausia superba“, die in den klaren, eiskalten Gewässern der Antarktis lebt. Das daraus gewonnene Krillöl enthält zugleich auch hohe Mengen der für Herz und Hirn wichtigen Omega-3-Formen „EPA“ (Eicosapentaensäure) und „DHA“ (Docosahexaensäure).

Bessere Aufnahme, besserer Geschmack

Die wasserlöslichen Omega-3-Fettsäuren - wie die im Krillöl enthaltenen sogenannten „Omega-3-Phospholipide“ – haben mehrere Vorteile: Sie verteilen sich schnell im Magen, werden besser vom Organismus aufgenommen und auch das typische Aufstoßen nach Fischöl-Kapseln entfällt bei Krillöl weitgehend. Durch die Bindung an Wasser können auch Menschen mit einer Fettverdauungsstörung Krillöl sehr gut einnehmen, weil keine Gallensäure für die Verdauung benötigt wird. Studien am „Akershus University College“ in Lillestrøm, Norwegen, und der „Provident Clinical Research“ in Bloomington, USA, ergaben, dass bei Einnahme gleichgroßer Mengen an Fisch- und Krillöl im Körper 35 bzw. 68 Prozent mehr der wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zirkulieren, wenn die Probanden das Krillöl einnahmen.

Von zentraler Bedeutung aber ist, dass die wasserlöslichen Krillöl-Omegas und die fettlöslichen Fischöl-Omegas von Anfang an einen unterschiedlichen Stoffwechselweg nehmen. Schon im Blut werden sie völlig unterschiedlich transportiert: Die Fischöl-Omegas werden als Fettmoleküle im Inneren der Blutfette (Lipoproteine) zu den Zellen geschleust, dort in den Fettzellen gespeichert oder direkt in den Mitochondrien verbrannt. Die Krillöl-Omegas hingegen werden in die Membranen der Blutfette eingebaut und die Zellen können diese Membranbestandteile dann direkt für ihre eigenen Membranen nutzen. Die Krillöl-Omega-3-Phospholipide landen also in einem sehr viel höheren Prozentsatz in den körpereigenen Zellmembranen. So entfalten sie ihre positive Wirkung als Zellschutz und für die Zellregeneration, bei Entzündungsvorgängen und zur besseren Signalübertragung etwa in Nervensystem und Gehirn sowie beim Schutz vor Antioxidantien und damit im Kampf gegen vorzeitiger Alterung der Zellen.

Omega-3-Spiegel als neuer Herz-Vorsorge-Test

In mehreren Studien konnten Wissenschaftler einen direkten Zusammenhang zwischen der Menge an Omega-3-Fettsäuren im Blut und Herzkreislauf-Erkrankungen belegen. So zeigte etwa die Forschergruppe um W.S. Harris an der „University of South Dakota“ in Sioux Falls, USA, dass Patienten mit akuten Koronarsyndromen wie Angina pectoris einen um zirka 30% geringeren Spiegel an Omega-3-Fettsäuren aufweisen. Einen ebenso niedrigen Spiegel zeigen auch Personen mit Angst- und Stress-Syndromen, Schlafstörungen, ADHS, PMS, Depressionen und bei gestörten Gedächtnisfunktionen. In einer weiteren Studie bewies Harris und sein Team, dass die Omega-3-Menge im Blut sich auch direkt im Gehalt der Omega-3-Fettsäuren im Herzen spiegelt. Die Bestimmung des sogenannten HS-Omega-3-Index ist also eine einfache Möglichkeit, um „in“ das Herz eines Patienten zu schauen und sein Risiko für Herz-Erkrankungen und plötzlichen Herztod zu bestimmen. Gemessen wird dieser HS-Omega-3-Index in der Blutprobe an den Zellmembranen der roten Blutzellen. Und da die Reifezeit der roten Blutkörperchen 90 Tage beträgt, gibt der HS-Omega-3-Index im Blut immer Auskunft darüber, wie gut der Körper und somit auch das Herz in den letzten drei Monaten mit Omega-3-Fettsäuren versorgt wurde.

C.M. Albert und sein Forscherteam am „Brigham and Women's Hospital“ in Boston, USA, wiederum stellten in ihrer Studie fest, dass bei sinkenden Werten des HS-Omega-3-Index unter 8% das Risiko für Herztod immer weiter ansteigt. Werte über 12% brachten wiederum kaum noch Nutzen. Interessant ist, dass die Allgemeinbevölkerung in Japan und Korea durch den dortigen hohen Fischkonsum Werte zwischen 8-11% für den HS-Omega-3-Index aufweist. In Europa und USA hingegen herrschen deutlich geringere Werte vor. Wie Albert ebenfalls zeigen konnte, kann aber selbst ein sehr niedriger HS-Omega-3-Index von 2% innerhalb von acht Wochen durch Nahrungsergänzung von nur 2 Gramm Krillöl (das sind meist 2 Kapseln pro Tag, je nach Hersteller) mehr als verdoppelt werden. Damit wurde das Risiko eines plötzlichen Herztodes um 60% verringert.

„Super-Omegas“ aus Krillöl: Schutz für Herz und ZellenEinen positiven Einfluss auf das gesamte „metabolische Syndrom“, also auf die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ von Herzkreislauf-Beschwerden bis Bluthochdruck und Übergewicht, legen Untersuchungen an bestimmter Nerven-Rezeptoren nahe: Das EC-System (Endocannabinoid-System) fungiert im Nervensystem als Helfer für verschiedene physiologische Prozesse, darunter bei Appetit und Essverhalten und psychischen Stimmungen. Personen mit Krankheitsbildern des metabolischen Syndroms wie Menschen mit deutlichem Übergewicht weisen einen erhöhten EC-Spiegel auf. Schon nach vierwöchiger Einnahme von Krillöl begann sich auch der EC-Spiegel positiv zu verändern.

Bei Gelenk-Schmerzen und hohem Cholesterin

Eine sehr schnelle Linderung bei Gelenkproblemen wie Schmerzen, Entzündungen und Gelenksteifigkeit dank Krillöl-Einnahme stellte Luisa Deutsch in einer doppelblind- und placebo-kontrollierten Studie fest. Bereits nach 30 Tagen waren bei den insgesamt 90 Patienten im Alter zwischen 30 und 75 Jahren die Schmerzen um 38% reduziert und die Gelenksteifigkeit nahm um 39% ab.
Ähnlich erfolgreich ist auch der Einfluss auf den Cholesterin-Spiegel. So zeigt beispielsweise eine andere Studie von Luisa Deutsch, hier gemeinsam mit der R. Bunea und El Farrah an der „McGill University“ in Montreal, Kanada: Nach dreimonatiger Einnahme von 2 Gramm Krillöl pro Tag sanken die Werte des „schlechten“ LDL-Cholesterins um 32%. Zugleich stiegen die Werte des „guten“ HDL-Cholesterins um 44%.

Wertvolle Hilfe bei ADHS und PMS

Der positive Einfluss von Krillöl-Omega-3-Phospholipiden auf das Gehirn konnte bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) belegt werden. 18 Jungen im Alter zwischen 7 und 11 Jahren nahmen 3 Monate lang Krillöl ein. Während dieser Zeit wurde die Gehirnaktivität anhand von EEG-Messungen untersucht und mit den gespeicherten Mustern von mehr als 400 Kindern mit ADHS-Diagnose verglichen. So konnten deutliche Verbesserungen im Gehirnwellenmuster allein durch die simple Krillöl-Einnahme dokumentiert werden.

Eine Verbesserung von Konzentration und Gedächtnisleistungen stellten die japanischen Wissenschaftler um Konagai und Yanagimoto von der „Japan Women's University“ und der „Kyorin University School of Medicine“ in Tokyo, Japan fest. Dabei bewiesen Sie auch, dass nach 12 Wochen Einnahme diejenigen Probanden, welche Krillöl einnahmen, besser abschnitten als jene, die Fischöl bekamen.

Eine klinische Studie an der „University of Montreal“, Montreal, Kanada, von Samplis, Bunea, Kowalski und anderen Wissenschaftlern widmete sich dem komplexen Problemfeld bei Menstruationsbeschwerden (PMS). Hier verbesserte die Einnahme von Krillöl sowohl die physischen wie auch die emotionalen Symptome: Nach 90 Tagen Anwendung reduzierten sich Schmerzen in der Brust um 42%, im Unterleib um 34% und in Gelenken um 64%. Schwellungen gingen um 37% zurück und eine Gewichtszunahme um 29%. Auch Stress, Reizbarkeit und Depressionen nahmen um rund 40% ab.

Um all die vielfältigen positiven Wirkungen auf Herz und Hirn, Denken und Fühlen – kurz auf Körper, Geist und Seele zu erzielen genügen meist nur 2 Gramm Krillöl täglich (Menschen mit hohem Körpergewicht 3 Gramm täglich). Dies ist die in den meisten medizinischen Studien verwendete Dosierung, bei der es zu den beschriebenen Ergebnissen kam.

Anwendung von Krillöl

Die Einnahme von Krillöl (als empfohlene Menge gelten 2 Gramm pro Tag) mit seinen wasserlöslichen Omega-3-Fettsäuren, den sogenannten Omega-3-Phospholipiden ist hilfreich bei:
• Entzündungen,
• Schmerzen (Gelenkschmerzen, PMS),
• Psychologischen Probleme (ADHS, PMS, Depressionen, Agressivität, Stimmungsschwankungen),
• Erhöhten Blutfettwerten (LDL-Senkung, Triglyceridsenkung, HDL-Steigerung),
• Steigerung des Omega-3-Index, Senkung des Herztodrisikos,
• zur Blutverdünnung,
• Asthma, Hautprobleme, etc.,
• insbesondere für Mütter, Schwangere, Kinder, ältere Menschen.
Ein niedriger Omega-3-Index wird auch in Verbindung mit Erkrankungen wie:
• Herzschwäche,
• Chronischen Entzündungen,
• Asthma,
• Demenz,
• Depressionen, Agressionen, Impulsivität, ADHS,
• PMS,
• Demenz,
• Schlafapnoe,
• Osteoporose.

Umweltschonender Gewinnung

Ein Vorteil von Krillöl gegenüber Fischöl ist letztlich auch die geringere Belastung mit Umweltgiften. Schon von Natur aus ist das Krillöl 100-1000 Mal weniger mit Schwermetallen und Umweltgiften belastet als konventionelle Fischöle und nicht von jedem Hersteller werden diese sorgfältig chemisch gereinigt.

Die Nutzung von Krill ist auch relativ umweltschonend. Der Krill in den Meeren umfasst die größte Biomasse an Lebewesen auf der Erde. Er ist die Hauptnahrung vieler Meeresbewohner, insbesondere der Wale. Da aber die jährliche Fangmenge weniger als 0,05% des geschätzten Krillbestandes ausmacht, hat der Krillfang in der Antarktis keine ökologischen Auswirkungen. Zu diesem Schluss kam der WWF (World Wildlife Fund) und die Internationale Kommission für den Erhalt der Antarktischen Lebensräume (CCAMLR). Jedoch bescheinigten sie bisher nur dem „Superba Krillöl“ als einzigen marinen Omega-3-Produkt, dass es auch umweltschonend gewonnen wird und daher das MSC-Gütesiegel für nachhaltige Fischerei trägt. So kann man sich sicher sein, bei Schonung der natürlichen Ressourcen seinem Organismus wirklich etwas Gutes zu tun.

Nähere Infos:

Wissenschaftliche Studien unter www.pubmed.com unter anderem:

• Deutsch, L.: „Evaluation of the effect of Neptune Krill Oil on chronic inflammation and arthritic symptoms“, in Journal of the American College of Nutrition, 2007 Feb;

• Konagai C., Yanagimoto K.; „Effects of krill oil containing n-3 polyunsaturated fatty acids in phospholipid form on human brain function: a randomized controlled trial in healthy elderly volunteers“ erschienen in: Clinical Interventions in Aging. 2013, Aug;

• Berge K., Piscitelli F.: „Chronic treatment with krill powder reduces plasma triglyceride and anandamide levels in mildly obese men“ in: Lipids Health Dis. 2013 Mai;

• Harris W.S: „The omega-3 index as a risk factor for coronary heart disease“ in: Journal of Clinical Nutrition, 2008; 87 (6);

• Harris W.S., Sands S.A.: „Omega-3 fatty acids in cardiac biopsies from heart transplantation patients: correlation with erythrocytes and response to supplementation“ in: Circulation, 2004 Sep 21;110(12);

• Albert C.M. u.a.: „Blood levels of long-chain n-3 fatty acids and the risk of sudden death“ in: The New England Journal of Medicine, 2002:346:1113-1118

• Albert CMu.a.: „Blood levels of long-chain n-3 fatty acids and the risk of sudden death.“ In: N Engl J Med 2002:346:1113-1118;

• Sampalis F., Bunea R., Kowalski O. u.a.: „Evaluation of the effects of Neptune Krill Oil on the management of premenstrual syndrome and dysmenorrhea“ in: ltern Med Rev. 2003 May;8(2):171-9.

• und viele weitere unter www.pubmed.com

Bildquellen:Zeitschrift "news-age", Ulrich Arndt

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