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Erschienen in: esotera 8/1998
(Seite 30-34) |
Brückenschlag zu anderen Dimensionen
In diesem Jahr feiert das „Basler Psi Zentrum“ sein
30jähriges Bestehen. Seit über zehn Jahren werden dort
Medien ausgebildet, esoterische Seminare, Vorträge und Demonstrationen
mit bekannten Medien veranstaltet - und die international bekannten „Basler
Psi Tage“
Von Ulrich Arndt
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Mediale
Demonstration der Amerikanerin Prof. Marilyn Zweig- Rossner
während der 15. „Basler Psi Tage", 1997,
die vom „Psi Verein" mitorganisiert werden (re.
i. Bild: von „psychic artists" medial gezeichnete
Porträts Verstorbener |
Medialität und der Kontakt mit Geistwesen zwingen
dazu, auf dem Boden zu stehen. Ich war noch nie so realistisch
wie heute." Mit dieser scheinbar paradoxen Aussage beschreiben
Eva Güldenstein-Holzer und ihr Mann Matthias Güldenstein
die Auswirkungen ihrer mediumistischen Tätigkeit auf das Alltagsleben.
Einen ähnlichen Einfluß sollen auch die von ihnen im „Basler
Psi Zentrum" geleiteten Medien-Ausbildungskurse auf die Teilnehmer
haben. Eine ganze „Generation" Schweizer Medien und
Geistheiler ist im Laufe der letzten zehn Jahre aus diesen Schulungen
hervorgegangen. Im Rahmen des „Basler Psi Vereins" und
des Psi Zentrums ist die Ausbildung ein sehr wichtiger, wenn auch
nicht der allgemein bekannteste Teil ihrer Aktivitäten. Deren
erstaunliche Bandbreite und Kombination machen den seit genau 30
Jahren aktiven Verein heute europaweit zum Vorbild ähnlicher
Unternehmungen*, und bei vielen von ihnen war das Ehepaar Güldenstein
als „Geburtshelfer" beteiligt.
Die bekanntesten Leistungen von Verein und Zentrum sind die „Basler
Psi Tage" und der „Weltkongreß für Geistiges Heilen".
Mit diesen praxisorientierten Großveranstaltungen versuchen sie
eine Brücke zu schlagen zwischen Mediumismus, Parapsychologie und
anerkannter Wissenschaft.
* Mit organisatorischer Unterstützung
des Basler Psi- Vereins soll zur Zeit in Deutschland eine ähnliche
Organisation entstehen, zu der auch ein Zentrum zur Heilungsbegleitung
und ein Forschungsinstitut gehören; Infos: „Netzwerk
Bewußtsein e.V.-, Petra Rahlfs, Poststr. 3, 79098 Freiburg,
Tel . 07 61 /2 96 69 48
Die zweijährige Medien-Ausbildung des Psi- Zentrums
wird ergänzt durch zahlreiche weitere esoterische Seminare
und Vorträge sowie mediale Demonstrationen mit international
bekannten Medien und Geistheilern - zum Beispiel in diesem Sommer
unter anderem mit der spirituellen Psychotherapeutin Pamela Sommer-Dickson,
dem slowenischen medialen Bildhauer und Geomanten Marko Pogacnik
und dem britischen Trance-Medium Glyn Edwards - sowie durch verschiedene
wöchentliche Übungsabende des Zentrums zum Entwickeln
von Sensitivität und Medialität (s. Kasten S. 33).
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Matthias
Güldenstein (o.),Eva Güldenstein-Holzer, Lucius Werthmüller
und Katrin Snel vom „Basler Psi Zentrum" (von links) |
Zudem erfüllen der „Psi Verein" und
das „Psi Zentrum" eine wichtige Aufgabe als Informations-
und Beratungsstelle in persönlichen und spirituellen Krisenlagen
und in bezug auf Sektenfragen. Ende November diesen Jahres werden
sich beim 4. „Weltkongreß für Geistiges Heilen"*
wieder Wissenschaftler und Geistheiler aus aller Welt - darunter
Prominente wie der ungarische Physiker und Begründer der „Psi-
Feld"- Theorie Prof. Dr. Ervin László und der
aus Burkina Faso stammende Schamane Titoulo Elie Hien (der den
Schauspieler Günter Strack heilte) - und Psi-Interessierte
in Basel treffen.
*Im Rahmen der „Basler Psi
Tage"- findet der „Weltkongreß für Geistiges
Heilen"- alle zwei Jahre statt
Der Grundstein für diese außergewöhnlichen
Veranstaltungen wurde gewissermaßen bereits vor genau 30
Jahren gelegt: Auf Anregung von Prof. Dr. Hans Bender, dem berühmten
Parapsychologen und damaligen Leiter des „Instituts für
Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene" in Freiburg,
gründete Matthias Güldenstein 1967 im Rahmen eines an
Psychologie interessierten Basler Vereins die „Parapsychologische
Arbeitsgruppe Basel". Im November 1968 wurde diese dann ein
unabhängiger Verein, der sich 1989 in „Basler Psi Verein" umbenannte
und vor einem Jahr als gemeinnützig anerkannt wurde. Für
die Organisation von Seminaren, Vorträgen und individuellen
medialen Beratungen wurde aus rechtlichen Gründen zusätzlich
das „Psi Zentrum Basel" ins Leben gerufen, mit dem gemeinsamen
Ziel der „Förderung der Information auf allen Gebieten
der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete". Es dient dem
Verein auch als Sekretariat und beherbergt in seinen Räumen
eine kleine Fachbibliothek.
Das Zentrum - eine große Vier- Zimmer- Wohnung - liegt an einer
belebten Geschäftsstraße ganz in der Nähe des Basler
Bahnhofs. An langen Schaufensterfronten des großen, im nüchternen
Stil der 70er Jahre erbauten Geschäftshauses Nr. 144 vorbei gelangt
der Besucher in einen Innenhof, von dem aus eine unscheinbare Tür
in den von der Straße abgewandten Gebäudeteil führt.
Das Psi- Zentrum im zweiten Stock besteht aus zwei größeren
Seminarräumen, in denen die meisten Kurse stattfinden, und einem
kleinen Beratungsraum, in dem während der Psi-Tage im letzten Jahr
das „Psychomanteum" (eine Art „magischer Spiegel" für
Kontaktversuche mit Verstorbenen, s. esotera 1/98, „Die andere
Seite des Spiegels") aufgebaut war. In einem weiteren, schmalen
Raum sind Sekretariat und Büro eingerichtet, die von zwei Bürokräften
und Eva Güldenstein-Holzer betreut werden. Allgemeine Informationen
und Anfragen beantworten die drei Frauen jeweils nachmittags von Montag
bis Freitag in der allgemeinen Bürozeit. Persönliche Beratungen
sind am Mittwochvormittag oder nach Vereinbarung möglich.
„Gut ausgebildete
Medien können in diesen turbulenten Zeiten Wegweiser sein
für Suchende und für Irrende“
Bei den ersten Aktivitäten des Psi- Vereins
vor 30 Jahren lag der Schwerpunkt auf parapsychologischen Tests,
unter anderem zum Phänomen der Tonbandstimmen und des Spuks,
sowie auf Hypnose- Untersuchungen. Zu den ersten Vorstandsmitgliedern
gehörten damals neben Güldenstein der renommierte Chemiker
und Wissenschaftskritiker Prof. Dr. Max Thürkauf und der Psychiater
und Hypnose-Spezialist Dr. Konrad Wolff. „Von Dr. Wolff erlernte
ich damals Hypnose-Methoden. An eines der Experimente erinnere
ich mich noch sehr genau, da es mich persönlich betroffen
hat", erzählt Matthias Güldenstein.
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Matthias
Güldenstein während der Psi Tage mit bekannten Parapsychologen
(o.): dem amerikanischen Nahtodforscher Dr. Karlis Osis und
Nahtod-Autor Stefan von Jankovich; rechts mit dem ASW-Spezialisten
Professor Dr. Milan Ryzl |
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Im Herbst 1971 hatte er einen Mann in Hypnose versetzt
und ließ ihn eine „Seelenexkursion" unternehmen.
Er sollte sich außersinnlich - zu Güldensteins Wohnhaus
und dem seiner Eltern begeben, ohne die Adressen zu kennen. „Der
Proband beschrieb die Straßenbahnhaltestelle in Basel noch
richtig, berichtete dann jedoch von Gebäuden, auffälligen
Torbögen und einer Treppe, die
ich nicht identifizieren konnte", erinnert sich Güldenstein.
Fünf Monate später sollte er erkennen, daß der Proband
Zukünftiges beschrieben hatte: „Mein Vater war zwei Monate
danach gestorben, und das beschriebene Gebäude und die Torbogen
paßten recht genau zum Friedhofseingang. Meine Mutter zog um, und
neben ihrer neuen Wohnung befand sich die ebenfalls beschriebene Treppe
..."
Hauptthema des Vereins:
der britische Spiritualismus
Techniken der Körperarbeit und psychotherapeutische
Gruppengespräche seien, so Eva Güldenstein-Holzer, damals
noch wichtiger gewesen als das Thema Medialität. Heute gelingt
es dem Verein, für einige seiner Untersuchungen auch die Zusammenarbeit
von Universitäten gewinnen. So wird ein derzeit laufender
halbjähriger Fernheil-Test mit 120 chronisch Kranken und 50
Fernheilern nicht nur von zehn Medizinern und Psychologen betreut.
An der Versuchsplanung arbeiteten Wissenschaftler der Universitäten
Basel, Freiburg, Tübingen und Berlin mit, und die Ergebnisse
werden vom Psychologischen Institut der Universität Freiburg
im Rahmen einer Diplomarbeit ausgewertet.
Schon Anfang der 70er Jahre aber begann sich, wie Matthias Güldenstein
berichtet, das heutige erklärte „Hauptthema" in Zentrum
und Verein herauszukristallisieren: der britische „Spiritualismus" (Erklärung
s. Kasten rechts) und eine darauf aufbauende Schulung von Sensitivität
und Medialität sowie die praktische „spirituelle Genesungshilfe",
also Formen der Geistheilung wie Handauflegen und Gebetsheilen.
Damit steht auch das zweite diesjährige Jubiläum neben dem
30sten Geburtstag des Basler Zentrums in Zusammenhang: Vor zehn Jahren
startete zum ersten Mal eine von Matthias Güldenstein entwickelte
zweijährige Medien-Ausbildung. Zwar werden Seminare zur Schulung
von Psi-Fähigkeiten wie Hellsehen, Telepathie, Psychometrie und
Formen der Geistheilung bereits seit Jahren von verschiedenen einzelnen
Medien und Heilern angeboten. Güldenstein jedoch, selbst Medium
- von Beruf Lehrer und Heilpädagoge -, unternimmt mit dem von ihm
entwickelten „Medien-Ausbildungs-Kurs" den Versuch, die jeweiligen
speziellen Psi- Fähigkeiten mehrerer Medien für die Schulungen
zu nutzen und eine gemeinsame Ausbildung durch mehrere medial begabte
Lehrer anzubieten. So unterrichtete das Ehepaar Güldenstein zum
Beispiel bei dem gerade laufenden Kurs gemeinsam mit dem international
bekannten englischen Medium David Rogers, der eine klassische spiritualistische
Schulung absolviert hat, und mit einer früheren Absolventin ihrer
eigenen Medien-Ausbildung. Zusätzlich können Medien-Übungs-Kurse
mit weiteren, meist britischen Medien und Übungszirkel unter Leitung
von einheimischen Sensitiven besucht werden.
„ Im Prinzip ist Medialität von jedem erlernbar, genauso wie Klavierspielen
oder Zeichnen", beantwortet Matthias Güldenstein eine dahingehende
Frage, fügt jedoch einschränkend hinzu: „Nicht jeder aber wird
dann auch ein großer Konzertpianist oder ein berühmter Maler." Medialität
versteht Güldenstein hier im Sinne einer gesteigerten Sensitivität,
als intuitive und kreative Fähigkeiten. Im Laufe des Kurses könne der
Teilnehmer lernen, damit besser in Kontakt zu kommen, der Intuition zu vertrauen,
freilich ohne sich ihr blindlings auszuliefern. So könne eine alltagsnahe
Form der Medialität im Sinne von Inspiration, Kreativität und Formen
des Vorauswissens von jedem in seinem gegenwärtigen Leben genutzt werden.
Bisher über 100 Absolventen
der Medien-Ausbildung
„Nur wenige, die die Ausbildung absolvieren,
werden danach einmal als öffentliche Medien arbeiten",
räumt Güldenstein ein. Immerhin sind etwa ein Drittel
der bisher rund 100 Absolventen heute als medialer Berater tätig
und weitere acht davon als Geistheiler. In jedem Fall aber sei
die gewonnene Feinfühligkeit für viele in ihrem Beruf
nutzbar - etwa im Umgang mit Menschen, egal, ob in kleinen Arbeitsgruppen
oder bei Vorträgen, bei Massagen oder anderen Körpertherapien,
bei individuellen Beratungen oder psychologisch orientierten Therapien. „So
kann zum Beispiel ein sensitiv bzw. medial begabter Psychotherapeut
die eventuellen psychischen Probleme seiner Klienten erspüren
und die Therapie entsprechend gestalten, etwa indem er gezielt
Ereignisse aus der Kindheit erinnern läßt", meint
Güldenstein.
Das
britische Medium David Rogers leitet Medien-Kurse am „Psi
Zentrum" und bietet auch Einzelberatungen an
Schon die Medien-Ausbildung selbst kann für
manche Menschen bzw. in manchen Situationen eine Art Lebenshilfe
sein: „Vor etwa fünf Jahren fühlte ich mich völlig
ausgelaugt, suchte nach einem tieferen Sinn in meinem Leben und geriet
in eine depressive Krise", berichtet die Basler Sozialpädagogin
Katrin Snel. Schließlich suchte sie Rat bei drei verschiedenen
Medien, die ihr alle die gleiche Anwort gaben: Sie solle ihre Medialität
entwickeln. Nach Medien-Ausbildung am „Basler Psi Zentrum" und
späterer Leitung eines der dortigen Übungszirkel gibt sie heute
selbst mediale und psychologische Beratungen. „Auf diese Weise
Menschen helfen zu können und zugleich in Kontakt mit der geistigen
Welt zu treten, gab meinem Leben einen ganz neuen Sinn", bekennt
sie. Zudem habe sie „die 'Schatten' der eigenen Persönlichkeit
besser kennengelernt als in einer Psychoanalyse, und deren Aufarbeitung
gelang viel schneller".
Grundbegriffe des Spiritualismus
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(Die Definitionen sind Matthias Güldensteins
Buch „Die Botschaft der geistigen Welt" entlehnt.)
- Geistseele:
In einigen esoterischen Vorstellungen, so auch im Spiritualismus,
besteht der Mensch aus einem physischen Körper und einer
nicht-physischen Geistseele. Aus ihrem Zusammenwirken entstehen
ein Energiefeld (Aura) und Gedankenformen. Die Geistseele ist
zwar an den Körper gebunden, kann sich jedoch zeitweise
unabhängig von ihm in Raum und Zeit bewegen. Beim Tod
des physischen Körpers verläßt die Geistseele
den Körper und wird zu einem Geistwesen.
- Hell-Sehen:
Wahrnehmung von Fakten, die in keinem lebenden Hirn als Information
vorhanden sind.
- Medialität:
Der Begriff ist nicht genau festgelegt. Meist unterscheidet man
zwischen Sensitivität - dazu gehören unter anderem
Aurawahrnehmung, paranormale Diagnosen und Psychometrie - und
der eigentlichen Medialität, bei der Informationen aus
einer unbekannten Quelle (meist als „geistige Ebene" bezeichnet")
stammen. Zur Medialität in diesem Sinne gehören zum
Beispiel mediales Sprechen, Schreiben, Malen, Bewegen und Heilen
bis hin zur Trance.
Nach spiritistischen Vorstellungen öffnet sich ein Medium
für außersinnliche Wahrnehmungen aus der geistigen
Welt, indem es seine Geistseele (s. dort) über die Körpergrenzen
hinaus ausdehnt.
Nach anderen esoterischen Vorstellungen kann ein Medium sein
Bewußtsein wie eine Art Radioempfänger „einstellen" und
so verschiedene Informationen empfangen, über deren Herkunft
keine Sicherheit besteht.
Die empfangenen Informationen müssen vom Medium erst in
Sprache umgesetzt werden, wobei nach beiden Vorstellungen Beimengungen
aus dem „Unbewußten" des Mediums geschehen können.
- Spiritismus:
Der Spiritismus führt viele paranormale Erscheinungen und
Wahrnehmungen auf die Einwirkung durch Geistseelen (s. dort)
zurück.
Im Gegensatz dazu macht der Animismus das Unbewußte lebender
Personen dafür verantwortlich. Informationen von Medien
werden danach aus dem „Bewußtseinsfeld" anwesender
Personen „gelesen".
- Spiritualismus:
Der Spiritualismus versteht sich als eine Art „rationale
Religion". Mit Hilfe medialer Durchsagen von „Verstorbenen" an
einzelne Besucher soll der Sinn für spirituelle Werte geweckt
werden. Dahinter steht die Vorstellung, daß durch eine
spirituelle Entwicklung im jetzigen Leben die zukünftige
Existenz im Jenseits und die dortigen Aufgaben der Geistseele
positiv beeinflußt werden können.
- Telepathie:
Vermittlung von Informationen von einem lebenden Gehirn zum anderen.
- Psychometrie:
Gegenstände sollen Informationen „speichern".
Anhand des Gegenstandes können dann Aussagen zum Besitzer
getroffen werden, ohne daß dieser anwesend ist.
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Bei einigen Kursteilnehmern hätten sich, wie
Güldenstein berichtet, bereits vor der Ausbildung außersinnliche
Fähigkeiten spontan gezeigt - etwa kurzzeitiges Aurasehen
oder das Hören von Stimmen. Oft jedoch könnten derartige
Phänomene dann nicht kontrolliert werden und die Menschen
fühlten sich ihnen ausgeliefert. „Zu lernen, derartige
außersinnliche bzw. mediale Fähigkeiten gezielt herbeizuführen
und zu beherrschen, ist eines der Kursziele", sagt der Medien-
Lehrer.
Regelmäßige Demonstrationen
medialer Fähigkeiten
Im Verlauf der Ausbildung, die aus 23 Wochenendseminaren,
einem einwöchigen Workshop sowie der Teilnahme an wöchentlichen Übungszirkeln
besteht, werden jedoch nicht nur verschiedene Techniken außersinnlicher
Wahrnehmung geübt. Ein großes Gewicht liegt auch auf
der Vermittlung psychologischer und pädagogischer Fähigkeiten
- zum Beispiel angemessenes Zuhören und Kommunizieren mit
dem Rat- und Hilfesuchenden-, aber auch auf Fragen der Verantwortung
für sich und andere. Der Grund dafür: „Gut ausgebildete
Medien können in diesen turbulenten Zeiten Wegweiser sein
für Suchende und für Irrende", glaubt Güldenstein.
Gerade heute, an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend, seien
viele Menschen verunsichert, denn alte Ordnungsstrukturen von Religion
und Wissenschaft lösen sich auf und Sekten und selbsternannte
Gurus versprechen Seelenheil, Halt und Rettung. Um so wichtiger
sei es in medialen Beratungen, die Wahrnehmungen so mitzuteilen,
daß der Hilfe suchende sie auf positive Weise für sein
Leben nutzbar machen kann.
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Links:
der große Saal der „Psi Tage" im Basler Kongreßzentrum.
Bei der Veranstaltung im Jahr 1989 bedankt sich M. Güldenstein
(unt.) für die Torte zum 50. Geburtstag |
Die Grundlage dafür, daß Medien diese
hohen Ansprüche erfüllen können, bieten seiner Erfahrung
nach der britische Spiritualismus und „die gesicherten Erkenntnisse
und Schulungsformen des britischen Mediumismus". Güldenstein
sieht in den medialen Kontakten mit Verstorbenen bzw. deren Geistseelen
aufgrund der Überprüfbarkeit ihrer Angaben eine solide
Grundlage für eine spätere weitergehende spirituelle
und mediale Entwicklung, etwa zu Trance-Medialität und Channeling.
Zugleich räumt seine Frau ein, daß es schwer zu unterscheiden
ist, ob die Information, die sie als Medium empfängt, wirklich
von einem „Verstorbenen" oder aus dem Bewußtseinsfeld
des Klienten stammt. Daher sei die Frage danach, „wer spricht",
selten genau zu beantworten.
Der Spiritismus selbst hat in diesem Jahr ebenfalls ein rundes Jubiläum.
Vor genau 150 Jahren nahm er mit den berühmt gewordenen Klopfgeräuschen
eines Geistes im Haus der medial veranlagten Geschwister Fox in Hydesville,
USA, seinen Anfang (s. auch den ausführlichen Beitrag in diesem
Heft S. 38).
Die
Sozialpädagogin Katrin Snel bietet - nach ihrer Ausbildung
zum Medium - am „Psi Zentrum" Beratungen an
Auch das „Basler Psi Zentrum" veranstaltet
regelmäßig derartige „Demonstrationen medialer
Fähigkeiten" und lädt zu 14täglichen spiritualistischen
Gottesdiensten, „besinnliche Stunden" genannt, ein.
Selbstkritisch räumt das Ehepaar Güldenstein ein, daß „die
meisten Teilnehmer der öffentlichen Demonstrationen am liebsten
nur die medialen Durchsagen konsumieren möchten". Ob
die persönliche spirituelle Entwicklung dadurch angeregt wird,
muß eher bezweifelt werden. Anders sei dies bei persönlichen
medialen Beratungen. Da sich viele Ratsuchende in gesundheitlichen
oder psychischen Krisensituationen befinden, nähmen sie Anregungen
zur persönlichen Entwicklung leichter an. Um so wichtiger
seien Ethik und Verantwortungsbewußt sein des jeweiligen
Mediums.
„ Als Medium ist es unbedingt nötig, das eigene Unbewußte, die
eigenen ,Schatten` kennenzulernen und abgespaltene Anteile zu integrieren. Nur
so kann erkannt werden, wie die empfangenen medialen Informationen eventuell
durch eigene Denk- und Verhaltensweisen verändert werden", betont Matthias
Guldenstein. Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung sowie ein Training in Gesprächsführung
stehen daher am Anfang der medialen Ausbildung. Nicht der Wunsch, unbedingt ein
Medium für andere werden zu wollen, sollte der Anlaß für eine
derartige Ausbildung sein. Wichtiger sei vielmehr der Wunsch, an seiner eigenen
spirituellen Entwicklung arbeiten zu wollen. Anregungen dazu sollen nicht nur
die Medien-Ausbildung, sondern viele der breitgefächerten Aktivitäten
von „Psi Zentrum Basel" und „Basler Psi Verein" bieten.
Informationen
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Informationen zum „Basler Psi Verein" und „Psi
Zentrum", zu Medien-Ausbildung, Seminar-Programm und Fördermitgliedschaft
bei: Psi Zentrum Basel, Güterstr. 144, CH-4053 Basel
Beratungen in spirituellen Krisenfällen nach Vereinbarung unter
Tel. 06113614545. (Kurze telefonische Beratungen sind kostenlos,
sonst Kosten auf Anfrage je nach Art der Beratung.) |
Bildquellen: ©Basler Psi Verein, ©Ulrich Arndt |