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Ganzheitliche Therapien

Der zweite Puls des Lebens Der zweite Puls des Lebens Erschienen in: esotera 3/1998 (Seite 55-59)

Der zweite Puls des Lebens

Die Craniosacral-Therapie findet imme größere Verbreitung. Jetzt gelang es Wissenschaftlern, die Existenz des ihr zugrunde liegender Rhythmus von, Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit auch meßtechnisch nachzuweisen

Von Ulrich Arndt

Craniosacral therapieUnser Blut pulsiert in einem bestimmten Rhythmus durch die Adern. In anderen, ebenso regelmäßigen Zeitabständen zirkuliert der Atem durch unsere Lungen, werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, schwingen Gehirnwellen und pulsieren Zellen und Zellbestandteile wie die DNS-Helix. Viele derartige biologische Schwingungsfolgen zwischen Sekundenbruchteilen und mehreren Stunden Dauer sind heute bekannt. Ein zentraler biologischer Rhythmus aber blieb bisher weitgehend unbeachtet: der craniosacrale Rhythmus, ein regelmäßiges Ausdehnen und Zusammenziehen des Flüssigkeitssystems, das Gehirn und Rückenmark umhüllt, ernährt und schützt (s. Kasten S. 56). Dieser ist langsamer als Herz- und Atemrhythmus und bleibt - im Gegensatz zu diesen - bei körperlicher Anstrengung unverändert. Er entsteht durch den regelmäßigen Wechsel von Zufluß neuer und Abfluß verbrauchter Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, des sogenannten Liquor. Mit der zyklischen Mengenzunahme ist eine Ausdehnung und mit dem folgenden Abbau das Zusammenziehen des Flüssigkeitssystems verbunden. Nach einigen Stunden wird auf diese Weise der Liquor einmal komplett erneuert.
Daß dieser Biorhythmus übersehen wurde, ist um so erstaunlicher, als es sich um einen der grundlegendsten Regelabläufe des Organismus überhaupt handelt. Selbst wenn Atmung und Herzschlag schon ausgesetzt haben, wenn der Mensch in Vollnarkose liegt oder sogar noch eine Zeitlang nach dem „Hirntod" pulsieren Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit weiter. Es ist der letzte fühlbare Körperrhythmus überhaupt, weshalb seine Entdecker in ihm eine Art „primäres Atmungssystem" vermuten, das bis zum wirklichen Ende des physiologischen Lebens erhalten bleibt. Etwa 6-12 Zyklen pro Minute pulsiert das vom Schädel (lateinisch: cranium) bis zum Kreuzbein (sacrum) reichende Flüssigkeitssystem. Für geübte Hände ist dies an einer minimalen Bewegung des Ausdehnens und Zusammenziehens überall am Körper spürbar.

Verletzungen und Schocks blockieren den Rhythmus

Craniosacralsystem

So stabil der craniosacrale Rhythmus normalerweise ist - bei Krankheiten, Verletzungen und seelischen Schocks kann er gestört werden. Der Puls kann sich verringern oder erhöhen (zwischen 2 und etwa 20 Zyklen pro Minute), je nach Art der Störung. Meist jedoch nicht überall, sondern nur dort im Körper, wo eine Verletzung stattgefunden hat, wo sich eine Energieblockade befindet oder die „Energie" eines seelischen Schocks vom Organismus isoliert wurde, um die übrigen Abläufe möglichst wenig zu stören. Im Laufe der Zeit aber werden solche Störungen im Craniosacralsystem selbst zum Auslöser von Erkrankungen, die von Störungen im Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-, Gehirn- und Nervensystem bis zu Beeinträchtigungen im Emotionalen und Seelischen reichen können.
Mit dem Tastsinn können solche Veränderungen des Pulsierens erspürt und per Hand auch durch spezielle Beeinflussungen wieder harmonisiert werden. Um das am eigenen Leib zu erfahren, habe ich mich zu der Freiburger Craniosacraltherapeutin Ambanidhi Köhl begeben.
Sie ist Ausbilderin in „Craniosacral Balancing®" und Ansprechpartnerin für Deutschland und internationale Kontakte des „Internationalen Instituts für Craniosacral Balancing®".

Durch neue anatomische Erkenntnisse belegt

Entspannt liege ich auf dem Rücken. Die Therapeutin setzt sich an das Fußende der Behandlungsliege, umfaßt meine Füße und läßt die Fersen in ihren Handflächen ruhen. Nach etwa zehn Minuten sinke ich in einen tieferen Entspannungszustand hinein, und ein warmes, wohliges Gefühl breitet sich im Körper aus. „Mit Hilfe dieser Haltung kann ich bereits viel über den Zustand des Craniosacralsystems erfahren und es zu einer ersten Selbstregulation anregen", erklärt mir Ambanidhi Köhl.
Völlig anders sind meine Empfindungen, als die Therapeutin später die Pulsation im Bereich meines Steiß- und Kreuzbeines reguliert, indem sie beide Hände vorsichtig unter das Ende der Wirbelsäule schiebt. Eben noch ruhig und entspannt, beginnt sich plötzlich mein Bauch zusammenzuziehen. Während ihre Hände unter meinem Becken ruhen, spüre ich, wie mir Tränen in die Augen schießen. Schmerz und Trauer durchfluten mich für einen Moment, bis sich eine tiefe Ruhe und innere Stille ausbreitet.
Zunächst kann ich die Ursache der Gefühlsaufwallung nicht benennen. Erst auf Nachfrage der Therapeutin erinnere ich mich, daß ich als Zehnjähriger einmal sehr heftig aufs Steißbein gefallen bin. Nach der Theorie der Craniosacraltherapie kann ein Teil einer derartigen Stoß- und Schockenergie als eine Art „energetischer Erinnerung" im Körper gespeichert, vom Organismus isoliert und für lange Zeit abgekapselt werden. Daraus könne wiederum eine Blockade im Craniosacralsystem und im Energiefluß entstehen. Zudem sei es bei derartigen Stürzen - gerade im Kindesalter - möglich, daß unter anderem das Iliosakralgelenk, die Verbindungsstelle vom Becken zum Sacrum, blockiert wird. Dadurch kann ein sogenannter Beckenschiefstand und eine scheinbar unterschiedliche Länge der Beine entstehen (s. esotera 7/96, „Ins rechte Lot gebracht"). Auch andere Verschiebungen von Wirbeln und Gelenken bis hin zu Störungen im Kiefergelenk und Verkantungen der Schädelplatten können auftreten. All dies ist bei mir tatsächlich der Fall.
„ Mit Hilfe sanfter, aber sehr genauer Berührungen und Grifftechniken können die wirklichen Ursachen derartiger Störungen und Disharmonien entdeckt und nach und nach aufgelöst werden", sagt die Therapeutin. Dazu sei am Schädel nur ein Druck von etwa fünf Gramm nötig - jedoch an der richtigen Stelle und in einer jeweils bestimmten Art und Weise. Als Begleittherapie sei eine Craniosacralbehandlung bei fast allen Erkrankungen sinnvoll, da sie Immun-,Hormon- und Nervensystem positiv beeinflusse und damit die Selbstregulation unterstütze. In heutiger Zeit besonders wichtig: die Fähigkeit, mit Streß umzugehen, werde verbessert.
Das direkte Anwendungsgebiet der Craniosacraltherapie ist breit gefächert. Es reicht von alltäglichen Nackenverspannungen, Verstauchungen, akuten Infektionen, Rücken- und Kopfschmerzen bis hin zu langjährigen chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Bewegungs- und Kauapparates, Einschränkungen der Seh- und Hörfähigkeit, Herz-Kreislaufproblemen, Störungen im Lymph- und Gefäßsystem, Verdauungsstörungen, emotionalen und seelischen Problemen, Schocks und Traumata.
Bereits Anfang des Jahrhunderts hatte der Osteopath* William G. Sutherland durch seine Forschungen die Grundlagen für die Craniosacraltherapie gelegt. In den 70er und 80er Jahren untersuchte Dr. John E. Upledger. Osteopath und Professor für Biomechanik an der Michigan State University, den Einfluß des craniosacralen Systems und entwickelte die heutigen Behandlungsmethoden. Während sie in den USA schon seit längerem so bekannt sind, daß sich bereits „Ableger" (z.B. „Allenwork", s. esotera 11/89, „Doktorarbeit für die Seele") entwickelt haben, beginnt sich diese Therapie im deutschen Sprachraum erst jetzt stärker zu verbreiten.
Basis der Therapie sind zwei grundlegende anatomische Entdeckungen, die zwar wissenschaftlich belegt, aber nach wie vor nicht offiziell anerkannt sind:
1. Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit gehören zu einem einheitlichen System und pulsieren in einem eigenen Rhythmus;
2. Die Knochennähte des Schädels wachsen auch beim Erwachsenen nicht fest zusammen**, sondern bewegen sich ständig minimal in diesem Puls.

* Osteopathie ist eine der Chiropraktik verwandte Therapieform des Bewegungsapparates
** Einzelne italienische Anatomen bestritten bereits in den 30er Jahren das Zusammenwachsen der Schädelknochen

Die Knochennähte des Schädels bleiben auch beim Erwachsenen flexibel und bewegen sich im craniosacralen Puls Schädelplatten
Schülergruppe Craniosacraltherapeutin Ambanidhi Köhl Craniosacraltherapeutin Ambanidhi Köhl (li.) erklärt einer Schülergruppe am Modell und in der praktischen Behandlung (ganz li.), wie einzelne Schädelplatten (o.) von Blockaden befreit werden können

Mit Hilfe hochempfindlicher Zugspannungsmeßgeräte, sogenannter Spannungsplethysmographen, konnte die Frequenz des Craniosacralrhythmus an mehreren Instituten in den USA und in Israel direkt gemessen und damit das bisher nur durch sensible Wahrnehmung erfahrbare Phänomen wissenschaftlich bestätigt werden. Auch die Auswirkung des Craniosacralpulses auf andere Körperbereiche konnte meßtechnisch nachgewiesen werden. Demnach reagieren zumindest Herzrhythmus und die unbewußt gesteuerten Muskeln auf diesen „Pulsschlag" und seine Veränderungen.
Heute kann kein Zweifel mehr daran bestehen, daß es diesen grundlegenden Biorhythmus tatsächlich gibt. Über seine Funktion allerdings existieren mehrere unterschiedliche Theorien. Als gesichert gilt nur, daß das Pulsieren mit dem eingangs erwähnten Wechsel von Zu- und Abfluß des Liquor und den ihn umgebenden Membranen in Zusammenhang steht, die gemeinsam eine Art (halbgeschlossenes) hydraulisches System bilden. Dazu gehören auch jene wichtigen Membranen im Gehirn, die es in verschiedene Funktionsbereiche und die vielzitierte linke und rechte Hemisphäre gliedern. Das Gehirn „badet" gewissermaßen in diesem Rhythmus. Es soll - ebenso wie Rückenmark und Nerven - sehr sensibel auf Veränderungen in diesem System reagieren. Stau oder Blockade und dadurch erhöhter Flüssigkeitsdruck können nämlich die Verteilung von Nährstoffen und die Beseitigung von Abfallprodukten stören sowie die elektrischen Eigenschaften der Flüssigkeit, Leitfähigkeit und Spannung, verändern.

Nerven und Blutgefäße in Schädelnähten entdeckt

Bisher nicht anerkannt in der gängigen Biologie und Medizin ist auch, daß die verschiedenen Schädelplatten beim Erwachsenen keineswegs zu einer einheitlichen harten Knochenschale zusammengewachsen sind, sondern vielmehr auf der pulsierenden Membran des Craniosacralsystems „schwimmen". Obwohl die Knochennähte sehr schmal sind, bewegen sich die Platten während des Craniosacralpulses um 1,5-3 Millimeter - viel zu wenig, um es mit bloßem Auge festzustellen, aber doch genug, um es mit den Händen erspüren zu können. Anatomen blieb die Flexibilität der Nähte und Membranen verborgen, da sie in der Regel nur „tote" Proben untersuchen, die bereits getrocknet und konserviert worden und so weitgehend verfestigt sind. In „frischen" Gewebeproben von Schädelnähten hingegen entdeckte Dr. Upledger an der Staatlichen Universität von Michigan eine Menge lebendige Zellstrukturen, zum Beipsiel Kollagenfasern, die elastische Bewegung erlauben, winzige Blutgefäße und Nervenzellen. Welche Funktion letztere besitzen könnten, ist den Medizinern bisher rätselhaft. Craniosacraltherapeuten vermuten, daß sie mit der Regulation des pulsierenden Flüssigkeitssystems zu tun haben.

Zusammenhang mit psychischen Problemen

Heute können die geringen Verschiebungen der Schädelplatten nicht nur mit sensibilisierten Händen erspürt, sondern auch röntgenologisch erkannt werden. Der Osteopath Dr. Philipp E. Greenman, Kenmore/New York, erarbeitete Kriterien für die Feststellung von Verkantungen der Schädelplatten (und so indirekt auch der damit verbundenen Störungen des Craniosacralsystems) in Röntgenaufnahmen. Ein vollständiger Ersatz für die direkte manuelle Diagnose ist diese Methode allerdings nicht.

Informationen

  • Literatur:
    John E. Upledger: „Auf den inneren Arzt hören", Irisiana/Hugendubel Verlag, München 1996
    John E. Upledger: „Lehrbuch der Kraniosakraltherapie", Haug Verlag, Heidelberg 1991
    Mary Louise Muller: „Selbsthilfeübungen zur Kranialen Integration", VAK Verlag für Angewandte Kinesiologie, Freiburg 1996
  • Therapeutenliste und Informationen zur Ausbildung bei:
    Internationales Institut für Craniosacral Balancinge, Ambanidhi Köhl, Schloßstr. 50, D-77971 Schmieheim b. Freiburg, Tel./Fax: 07825/864015, eMail: craniosacralinstitut@t-online.de; www.liveyourlife.com/craniosacral

In welchem Maße craniosacrale Fehlfunktionen bis in den psychischen Bereich hinein wirken, konnte Dr. Upledger in einer Studie an 203 Grundschulkindern belegen. Danach stimmte die Gruppe von Kindern, bei denen Dr. Upledger eine Häufung verschiedener Störungen im Craniosacralsystem feststellte, weitgehend mit der jener Schüler überein, die zuvor von den Erziehern als lerngestört oder verhaltensauffällig beurteilt worden waren. Typischerweise zeigten zum Beispiel 50 Prozent aller hyperaktiven Kinder eine Blockierung an der Schädelbasis. Kinder mit Leseschwierigkeiten zeigten in 70 Prozent der Fälle Besserung, wenn die Position des Schläfenbeins korrigiert worden war. Wie sicher aber sind derartige Diagnosen? Erfühlen verschiedene Behandler auch wirklich die gleichen Störungen im Craniosacralsystem? In einer Studie wurde die Reproduzierbarkeit von Diagnoseergebnissen daraufhin untersucht. Vier namhafte Therapeuten, darunter Upledger selbst, nahmen daran teil – das Ergebnis: „Die Craniosacraluntersuchung durch einen erfahrenen und gut ausgebildeten Therapeuten darf als zuverlässig und wiederholbar betrachtet werden." Allerdings zeigten die Beteiligten geringfügige Unterschiede bei der Frage, wie stark die jeweilige Störung sei.

Energie im Grenzbereich zwischen Körper, Geist und Seele
Freiburger „Thalamus“ Heilpraktikerschule
Ausblidungsgruppe an der Freiburger „Thalamus“ Heilpraktikerschule: Craniosacraltherapie ist für sie auch ein Weg, um mit „feineren“ Energien und Biorhythmen in Kotakt zu kommen

Ist die Craniosacraltherapie vielleicht doch eher eine Behandlungsmethode, die nur für einzelne besonders begabte, hochsensible Therapeuten geeignet ist? Nach Upledgers Meinung ist weniger eine medizinische Vorbildung dafür erforderlich, als vielmehr die innere Bereitschaft, der eigenen Feinfühligkeit zu vertrauen und sie nach und nach weiterzuentwickeln. So werden am Upledger-Institut in Palm Beach Gardens, Florida, auch Laien unterrichtet, die ihre Angehörigen behandeln möchten. Verschiedene Ausbildungsstufen werden angeboten: das Erlernen einfacher energetischer Entspannungsbehandlungen (zum Beispiel der sogenannten „Spreiztechnik", einer speziellen Methode der „Energielenkung", oder des „Stillpunktes", ein Anhalten des Craniosacralpulses), das Lösen der Kiefergelenke (was zum Beispiel in Zahnarztpraxen benötigt wird, um den natürlichen Biß für einen Zahnabdruck feststellen zu können), das Harmonisieren von Blokkaden an Schädelknochen und -nähten, Membranen und Bindegewebe und schließlich das sehr feinfühlige energetische Erspüren verdrängter Traumata.

So regen Sie Ihren Craniosacralrhythmus an

  • Erspüren des persönlichen Pulses:
    Setzen Sie sich gerade auf einen Stuhl und legen Sie Ihre Hände ganz leicht auf die Oberschenkel. Entspannen Sie sich und erspüren Sie, wann sich die Beine leicht nach außen und wieder nach innen drehen. Diese Bewegung wird durch den Craniosacralrhythmus verursacht.
  • Anregen des Rhythmus:
    Legen Sie sich auf den Bauch. Der Kopf liegt seitwärts auf den verschränkten Armen. Die Beine sind leicht gespreizt und die Unterschenkel angewinkelt, so daß sie nach innen und außen schwingen können. Bewegen Sie nun die Unterschenkel in entgegengesetzter Richtung hin und her (s. Abb.) - etwa fünf Minuten lang in einem Tempo, das sich angenehm und natürlich anfühlt. Nach Beendigung dieser und der folgenden Übungen jeweils den Empfindungen nachspüren.
  • Selbstbehandlung:
    Scherenschlag in Bauchlage Mit Hilfe von zwei Tennisbällen, die Sie fest in einen Socken binden, können Sie Ihren Craniosacralpuls kurz stoppen, um dadurch eine heilsame Selbstkorrektur des Rhythmus anzuregen. Sie legen dazu die Tennisbälle (oder die eigenen Fäuste) unter Ihren Kopf - ungefähr auf halber Höhe des Hinterkopfes unterhalb des kleinen Knochenvorsprungs, an dem die Nackenmuskeln verankert sind. Der heilsame „Stopp" ist geschehen, wenn Sie sich plötzlich ganz entspannt fühlen - erkennbar meist auch an einem unwillkürlichen tiefen Atemzug. Entfernen Sie nun die Bälle und bleiben Sie noch eine Zeitlang liegen.
    Zur „Erfrischung" des Gehirns (etwa vor Prüfungen, bei Kopfschmerzen oder Depressionen) können Sie das Scheitelbein des Schädels etwas „anheben". Dazu legen Sie Ihre Fingerspitzen etwa vier Zentimeter oberhalb des Ohres an den Kopf. (Wenn Sie die Zähne zusammenbeißen, sollte Sie mit den Fingern keine Muskelbewegung mehr fühlen; sonst die Finger noch etwas höher plazieren.) Drücken Sie nun leicht nach innen und warten Sie, bis Sie das Gefühl haben, daß sich das Schädelbein ein klein wenig zu heben scheint. Folgen Sie der Bewegung, bis es sich anfühlt, als ob es frei „schwimme".
    (Aus dem Buch „Selbsthilfeübungen zur kranialen Integration" von Mary Louise Muller)

In einem anderen Ausbildungungsweg, dem „Craniosacral Balancing®", werden die gleichen Lehrinhalte mit einem etwas anderen Schwerpunkt vermittelt. Von Beginn der Ausbildung an haben hier das „Erleben an sich selbst" und Meditationen einen größeren Stellenwert, um die eigene „innere Bewußtheit" zu entwickeln. In Absprache mit Dr. Upledger baute die damalige Institutsmitarbeiterin Bhadrena C. Tschumi, Pädagogin, Psychologin und Körpertherapeutin, 1987 ein eigenes Institut*** und Ausbildungsprogramm auf. Ambanidhi Köhl, die beide Ausbildungen absolviert hat, über den Unterschied: „Bhadrena Tschumis Ausbildung dauert länger, da wir einfach mehr Raum und Zeit für die Lehrinhalte geben - aber auch für das Erspüren der eigenen emotionalen und seelischen Energien, die mit Blockaden verbunden sein können." Die Lernenden sollen sich während ihrer Ausbildung möglichst viel selbst behandeln und dabei heilen, „denn nur was in einem selbst 'gelöst' ist, kann man auch bei jemand anderem 'auflösen' ", meint die Therapeutin. Diese Gewichtung auf Selbstheilung und persönliche Entwicklung während der Ausbildung trage mit dazu bei, daß auch viele Laien die Craniosacraltherapie erlernen.

*** das „Internationale Institut für Craniosacral Balancing ®"

Bhadrena C. Tschumi Bhadrena C. Tschumi bei der Craniosacraltherapie an einem Baby; so sollen Blockaden behoben werden, die bei der Geburt entstanden sind

In der Ausbildungsgruppe, die ich selbst an einem Montag besuche, sind allerdings die professionellen Anwender in der Mehrzahl. Zwei Masseuren, einem Physiotherapeuten, zwei Krankengymnastinnen und einer Heilpraktikerin stehen nur zwei Kosmetikerinnen, eine Heilpädagogin und ein Fahrradmechaniker gegenüber. Bis auf letzteren wollen aber alle versuchen, das neue Wissen zumindest teilweise in ihre Arbeit einzubeziehen. Einig sind sich alle Kursteilnehmer darin, daß die Craniosacraltherapie für sie mehr sei als nur eine neue Behandlungstechnik. Vielmehr sehen sie in ihr einen Weg, um auf eine neue „tiefe" Art und Weise mit dem anderen Menschen in Kontakt zu treten - und mit dem eigenen Inneren, den feineren Energien und Rhythmen im Grenzbereich zwischen Körper, Geist und Seele.

Bildquellen: ©Ulrich Arndt, ©Bhadrena C. Tschumi

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